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Spendenmarathon: 1000 Läufer und Läuferinnen trafen sich auf der Rennwiese

Spendenmarathon: Runde für Runde Gutes tun

REUTLINGEN. Wahnsinn: der zweieinhalb Jahre alte Emil war am Samstag nicht nur am Start beim 17. Reutlinger Spendenmarathon. Er ist sogar sieben Runden gelaufen. Und war dann völlig platt, wie er Moderatorin Dr. Barbara Dürr am Rande der 320 Meter langen Laufstrecke verriet. Oder Rolf Mennenga, der mit seinen 81 Jahren geruhsam, aber beständig, Runde um Runde lief. »Ich begleite einen syrischen Flüchtling, dem ich Deutsch beibringe, denn der hat gesagt, der Trainer muss auch mit.«

Gefreut haben sich einmal mehr die Organisatoren des Spendenmarathons: Insgesamt 1109 Läuferinnen und Läufer nahmen teil. In die Kasse des Spendenparlaments kamen dadurch knapp 17000 Euro. Die stärkste Gruppe war einmal mehr die der Kindertageseinrichtungen mit 278 laufenden Kindern. Am meisten Runden, nämlich 1830, ist die St. Wolfgang-Schule gelaufen. 136 Läufer waren am Start.

Wie jedes Jahr war der Spendenmarathon eine Veranstaltung für alle Generationen, für Jung und Alt, national und international, behindert oder nicht-behindert – die Rennwiese wird also im September zu einem wahren Volksfest-Standort, bei dem jedes Jahr mehr als 1000 Menschen zusammenkommen. Aber nicht etwa, um gemütlich zusammenzusitzen, zu essen und zu trinken. Nein, sie laufen gemeinsam Runde um Runde. Und tun nebenbei noch Gutes.

Azubi-Projekt

Für jede einzelne Runde geben die Läufer selbst jeweils einen Euro – oder sie lassen sich sponsern. Wie die vielen Hundert Kinder aus den Reutlinger Kindertageseinrichtungen, für die zumeist ihre Eltern oder Großeltern spenden. Oder, wer keinen finanzstarken Geber fand, für den sprang die Wohnungsgesellschaft GWG-Wohnungsgesellschaft Reutlingen ein. Die hatte im Übrigen, wie auch in den Jahren zuvor, ein Azubi-Projekt aus dem Spendenmarathon gemacht. Engagiert hatte sich auch die Firma Villforth, die wie im Vorjahr eine Vielzahl an Flüchtlingen unterstützte. »Das ist hier eine gute Möglichkeit, um Geflüchtete mit anderen Reutlingern in Kontakt zu bringen«, sagte Barbara Dürr, Präsidentin des Reutlinger Spendenparlaments.

Starke Läufergruppen

Ansonsten waren einmal mehr zahlreiche Einrichtungen, Institutionen und Gruppierungen vertreten, die schon seit vielen Jahren regelmäßig dabei sind. Die Fair-Energie etwa oder zahlreiche Rollstuhlfahrer aus Rappertshofen. Und unglaubliche viele Schüler von zahlreichen Schulen. So auch von der St. Wolfgang-Schule, die aber nicht nur ihre Runden drehten, sondern auch noch selbst gebackenen Kuchen und Kaffee verkauften. Oder die Erich-Kästner-Schule, die mit ihren zahlreichen Läufern schon nach einer knappen halben Stunde die 500-Runden-Marke geknackt hatte.

Natürlich wurde am letzten Tag vor der Bundestagswahl auch Wahlkampf betrieben. So tauchten etwa Michael Donth (CDU) – der wie im vergangenen Jahr »laufen ließ«, wie er selbst betonte – und auch Beate Müller-Gemmeke (Grüne) auf. Die Partei mit der Sonnenblume ist jedes Jahr mit einer starken Läufergruppe vertreten. Dieses Mal hatte die Beate Müller-Gemmeke Verkehrsminister Winfried Hermann dabei. »Dieser Spendenlauf ist eine großartige Sache«, sagte Hermann zu Moderatorin Barbara Dürr.

Bevor die aber den Startgong schlagen konnte, gab es wie jedes Mal ein Kinder-Aufwärmprogramm: Einen riesigen Kreis hatten all die Kids aus den städtischen Kindertagesbetreuungs-Einrichtungen gebildet, um den Anweisungen von Clown Clip, der als Fitness-Trainer ungeahnte Fähigkeiten unter Beweis stellte, zu folgen. Der Nachwuchs hatte jedenfalls dabei eine Menge Spaß. Das galt auch für Auftritte des Clowns am Rand der Rennwiese. Kurzum: Wie immer war der Spendenmarathon eine runde Sache. (GEA)